Compact – quo vadis könnte man mit „Compact – und was nun?“ übersetzen. Das Verbot hat neben einer rechtlichen auch eine Seite, die weit in die Zukunft unserer Demokratie zeigt.
Ich möchte das Ganze einmal etwas zuspitzen:
Nehmen wir einmal an, einer meiner Nachbarn verbreitet über mich Gerüchte, mit denen ich so gar nicht einverstanden bin. Also gehe ich zu ihm, schnappe mir seinen PC, sein Smartphone und alles, womit er seine sozialen Netzwerke füttern kann. Damit er innerhalb der Nachbarschaft nicht weiter „hetzen“ kann, verpasse ich ihm zusätzliche eine, so dass er sich mit geschwollenem Mund und einigen ausgeschlagenen Zähnen zunächst für zwei Wochen in stationäre Behandlung begeben muss.
Nein – ich würde NIEMALS so etwas tun!
Ich fasse zusammen:
- Der Nachbar ist KO.
- Sein Equipment ist für ihn nicht nutzbar.
- Die Verbreitung der Gerüchte ist gestoppt.
Es gibt ein paar Dinge, die allerdings ebenfalls zu beachten sind.
- Ich wusste von vornherein, dass ich gegen geltendes Recht verstoße, habe es aber dennoch getan.
- Ich habe zwei Ziele erreicht:
- Mein Nachbar ist „mundtot“.
- Alle anderen Nachbarn überlegen sich dreimal, ob sie jemals irgendetwas gegen mich sagen.
Es kommt, wie es kommen muss: Ich werde verurteilt. Unangenehm, aber gerecht. … und mir völlig egal, denn ich habe alle Ziele erreicht.
Das Fatale an der Sache ist, dass mein Beispiel Schule macht. Jeder, der meint, einen anderen mundtot machen zu müssen, geht ab sofort genauso vor, übrigens verbunden mit der Gefahr, dass derjenige das auch gegen mich so praktiziert.
Leider bin ich kein Politiker und muss Schadenersatz und Schmerzensgeld aus meinem eigenen Säckel bezahlen…
Compact – quo vadis: In die schöne neue Welt des Totalitarismus. Ein altes Sprichwort fällt mir dazu noch ein:
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
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