Keinen Bock auf Schule
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Ja, es gibt sie, die Psycho-Krise von Schülern. Eine Studie der Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf belegt das. Untersucht werden Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie und globaler Krisen auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Einen interessanten Beitrag zum Thema habe ich bei Roland Tichy gelesen. Verfasst hat ihn Charlotte Kirchhof:

Charlotte Kirchhof, geboren 2003, hat im Sommer 2022 ihr Abitur an einem Gymnasium in Niedersachsen absolviert und sich dann auf eine sechsmonatige Reise durch Kenia und Nicaragua begeben. Im Anschluss hat sie ein Praktikum bei Tichys Einblick gemacht und dabei wertvolle journalistische Erfahrungen gesammelt.

Nun studiert sie Psychologie in Lübeck (und ist zeitgleich Mentee bei Tichys Einblick).

https://www.tichyseinblick.de/autoren/charlotte-kirchhof/

Im Kern geht es darum, dass die aktuelle Regierungskoalition zwar viele „nette Worte“ zum Thema verlauten lässt, aber konkrete Umsetzungspläne schuldig bleibt, Symbolpolitik eben, wie in vielen anderen Bereichen.

Ich kam nicht umhin, wie folgt zu kommentieren:

Es gibt hier aus meiner Sicht gleich mehrere Aspekte, die es zu beachten gilt:

  • Da die Situation derzeit so ist, wie sie ist, sind dringend zusätzliche Möglichkeiten zu schaffen, wo die Jugendlichen/Kinder Hilfe bekommen. Das können Sozialarbeiter sein oder auch Therapeuten oder oder…
  • Damit verbunden MUSS man die Frage nach den Ursachen stellen. Da landen wir schnell bei Familien- und Schulpolitik, Corona oder mittlerweile zunehmend defizitären Elternhäusern.
  • Wir (ich weiß, „wir“ ist ein schwieriges Wort) sind mittlerweile in einer Situation, wo die Befriedigung individueller Bedürfnisse deutlich im Vordergrund steht. Alles muss Spaß machen, harte Arbeit oder Fleiß sind konservative Werte und damit von gestern. Das macht sich teilweise auch in der jungen Generation breit. 

Was mir am Artikel fehlt, ist die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Ursachen dieser Problematik. Alles auf die Schulen oder die Sozialarbeiter abzuwälzen, hilft nicht. Symptome bekämpfen ist richtig und wichtig, aber ohne Ursachenforschung sinnlos.
Grundsätzlich bin ich übrigens der Überzeugung, dass sich die Politik aus unserem Leben heraushalten muss, statt immer wieder einzugreifen und zu regulieren. Die Verantwortung für die Kinder haben die Familien. Die Aussagen in Richtung „Die Schule kann sich besser um die Kinder kümmern.“ sind eine komplette Bankrotterklärung!

Interessant finde ich ebenfalls, wie andere Leser den Beitrag kommentieren.

Man braucht keine Psychologen, sondern ein vernünftiges Schulsystem.

Dazu gehören mehrere Dinge:
unvoreingenommene, nicht indoktrinierte Lehrer,
vernünftige Lehrpläne,
ideologiefreier Unterricht,
deutschsprachige Klassen,
individuelle Förderung von Begabten und „Lernbremsern“
intakte Schulgebäude und angenehmes Lernklima
gesunde Ernährung
etc.pp.

Merkwürdig, dass früher, sprich mit intakten (christlichen) Familien, ohne Smartphones und mit Sport in der Freizeit, Kinder/Jugendliche keineswegs sogenannte „psychologische Hilfe“ in Anspruch nehmen mussten – wäre es, eingedenk jener Tatsache, nicht sinnvoller, an diese Zeit anzuknüpfen, anstatt die sogenannten „psychologischen Angebote“ für junge Menschen auszuweiten?

Nachfolgenden Kommentar (und viele andere in diese Richtung) finde ich besonders interessant, da er aus meiner Sicht einen anderen Aspekt des Problems gut beleuchtet. Für alles und jeden gibt es eine Pille oder einen Psychologen. Resilienz? Fehlanzeige! Womit sich der Kreis zu meinem Kommentar schließt: Finde die Ursachen!

Vielleicht ist das Problem, dass sich zu viele Psychologen auf die Kinder stürzen? Einigen werden Medikamente verabreicht, von denen sie ihr Leben lang nicht mehr loskommen. Persönliche Probleme lösen, wenn sie in Schwierigkeiten stecken, können sie trotzdem niemals. Manchmal wären wahrscheinlich klare Regeln und strenge Lehrer, die über deren Einhaltung wachen, wertvoller als Psychologen. Es gibt Psychologen, die das Fach deshalb studieren, weil sie selbst nicht klarkommen. Und dann würde ich gerne einmal von einem Patienten hören, der von einem Psychologen als geheilt entlassen wird und zukünftig keine externe Hilfe oder Medikamente mehr braucht. Gibt es das?

Ich zitiere einmal aus dem Chat mit einer Lehrerkollegin der die Rolle der Eltern thematisierte:

Ja, natürlich kann man nicht ernsthaft einen Elternführerschein erwarten, das ist ja nur überspitzt.
Ich glaube, du hast zu wenig direkten Kontakt mit den Eltern, weil du kein Kleinkind mehr hast 😂
Wenn man erwartet, dass sie sich die ersten 3 Jahre selber kümmern müssen, dann hätte das Jugendamt so viel zu tun, das wäre furchtbar. Den meisten Kindern geht es im KiGa besser als zu Hause!

Meine Antwort:

Schlimm, dass es so ist. Aber vielleicht ist es tatsächlich eine Frage der richtigen Anreize.

Die Retour kam prompt und klar formuliert. Eine Ansicht, die ich leider teile.

Nein, einfach eine Frage der Intelligenz. Ganz einfach.

Nun steht dadurch nicht im Raum, dass alle Eltern weniger intelligent sind, zumal die Frage nach der Art der Intelligenz zu beantworten wäre. Aber ich sehe hier ganz eindeutig einen Aspekt, der die Psycho-Krise von Schülern mit befördert.

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Von sp

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